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Verhalten verstehen kommt vor verändern

  • Ulrike Jaberg Ulrike Jaberg

Mit jedem Mensch-Hund-Team das zu mir in die Beratung und ins Training kommt spüre ich mehr und mehr wie wichtig es ist, die Menschen dafür zu sensibilisieren mehr als das Verhalten ihres Hundes zu sehen und es mal eben schnell verändern (abstellen) zu wollen.

Verhalten folgt auf ein inneres Gefühl oder auf eine Emotion die wir von außen nicht sehen können. Je schlechter man sich in einer Situation fühlt, je mehr man sich aufregt, wütend, frustriert oder vielleicht auch ängstlich und unsicher ist, desto schwerer fällt es einem noch nett und freundlich zu sein. Warum sollte das bei dem Lebewesen Hund anders sein als beim Lebewesen Mensch?

Darum sollte es auch nie darum gehen ein Verhalten seines Hundes einfach „wegzutrainieren“. Im schlimmsten Fall „wegzustrafen“. Viel mehr als das, sollte ich als Bezugsperson und Schutzbefohlener meines Hundes ein echtes und ehrliches Interesse daran haben einschätzen zu lernen wie es meinem Hund geht, dass er sich so verhält wie er es in einer bestimmten Situation tut. Das Verstehen der Bedürfnisse seines Hundes sollte immer die Grundlage für jegliche Form von Verhaltensveränderung sein. Dazu gehört auch die Kommunikation, die Körpersprache, seines Hundes zu beobachten. 

Es gibt noch so viele Menschen, denen fällt gar nicht auf das ihr Hund die Ohren anlegt oder aufstellt, sich die Nackenhaare aufrichten, die Rute weit nach oben oder ganz nach unten gerichtet ist. Dabei ist es so wichtig solche Dinge wahrzunehmen. Denn nur dann kann ich lernen einzuschätzen wie es meinem Hund geht und welches Verhalten gleich folgen könnte.

Sich in einer schwierigen Situation selbst noch zu ärgern oder wütend und ungehalten, vielleicht sogar unfair gegenüber seinem Hund zu werden, macht es weder für ihn noch für uns selbst besser.

Natürlich können uns gute Belohnungen dabei helfen ein erwünschtes Verhalten zu verstärken.  Was unser Hund jedoch braucht ist ein Mensch der ruhig und souverän bleiben kann. Ein Mensch der ihn versteht, ihm beisteht und ihm dabei hilft eine Situation künftig anders zu bewerten.  Denn wenn er spürt, dass er nicht mehr aufgeregt, wütend, frustriert, ängstlich oder unsicher sein muss, dann kann er sein Verhalten der veränderten Wahrnehmung anpassen. Würde es uns selbst nicht genauso gehen? 

Das ist die Richtung die Hundetraining, oder vielmehr das Coaching für Menschen mit Hund, immer mehr einschlagen sollte. 
Das ist die Richtung, in die ich mit den Mensch-Hund-Teams die zu mir in die Beratung, ins Training, ins Coaching finden, immer mehr gehen möchte und werde. Denn eine gute Bindung zwischen Mensch und Hund beinhaltet so viel mehr als mal eben schnell ein Verhalten zu verändern. 

Ich freue mich über jeden der das auch so sieht und diesen Weg, vielleicht ein Stück mit mir gemeinsam, gehen möchte.

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